6 Jahre ist die Einführung der Mietpreisbremse bereits her. Die Maßnahme diente eigentlich einer Entlastung des deutschen Mietmarkts. Keine Entspannung, vor allem nicht in den teuersten Städten wie München. Aber auch „kleine“ Kommunen sind von der Explosion der Mietpreise betroffen.

Vor 6 Jahren ist in Deutschland die Mietpreisbremse in Kraft getreten. Mit dem Gesetz sollten angespannte Wohnungsmärkte entlastet werden. Doch die Angebotsmieten sind seitdem unbeirrt weiter gestiegen, wie eine immowelt Analyse zeigt.

In allen untersuchten Städten sind die Mieten seit der Einführung deutlich teurer geworden – überall mit zweistelligen prozentualen Anstiegen. 29 Großstädte weisen sogar ein Plus von 20 Prozent und mehr auf. Damit haben sich die Mieten in allen Städten stärker verteuert als die Inflation von 8 Prozent im gleichen Zeitraum.

Den stärksten Anstieg weist Berlin auf: In den 6 Jahren des Bestehens der Mietpreisbremse klettern die Angebotsmieten um 51 Prozent. Im Jahr 2015 wurden für den Quadratmeter noch im Median 8,50 Euro verlangt, aktuell liegt der Preis bei 12,80 Euro. Auf den großen Anstieg hat der Berliner Senat zuletzt mit einem weiteren Instrument, dem Mietendeckel, reagiert.

Dieser wurde aber nach einem Jahr vom Verfassungsgericht gekippt. Eine immowelt Prognose rechnet in der Folge der Entscheidung mit einem Plus von 11 Prozent bis Jahresende für vom Mietendeckel betroffene Wohnung.

Neben den großen Ballungsgebieten sind besonders kleinere Städte mit starker Wirtschaft und Infrastruktur von steigenden Mieten betroffen. Die hohe Nachfrage nach Wohnraum und das geringe Angebot an freien Wohnungen bestimmen den Markt. Die Mietpreisbremse kann ihre Wirkung nicht entfalten.

„Die Mietpreisbremse ist nicht das richtige Instrument, um angespannte Immobilienmärkte in den Griff zu bekommen. Die Mieten steigen hingegen sogar weiter“, sagt Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler. „Die einzige Möglichkeit, um nachhaltig ein stabiles Mietniveau zu bekommen, ist: Bauen und selbst genutztes Wohneigentum schaffen“. (Quelle: TZ online, Immowelt.de)