Wohnen wird zur Sozialen Frage! Wie sehr dies für viele Menschen gilt, lässt sich an den Mieten und Preisentwicklungen ablesen.

Mitte der Neunzigerjahre zahlten Menschen in Deutschland durchschnittlich zwischen 20 und 25 Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens (also nach Steuern und Abgaben) für die Miete. Die Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen waren gering. Das Fünftel mit den höchsten Einkommen (ohne eigene Wohnung) zahlte damals im Durchschnitt 18 Prozent für die Miete, das Fünftel mit dem geringsten Einkommen im Durchschnitt weniger als 25 Prozent. Schon vor Corona ist die Schere stark aufgegangen. 2018, also innerhalb von 25 Jahren, zahlte das einkommensschwächste Fünftel im Durchschnitt 40 Prozent seines monatlichen Nettoeinkommens für die Miete. Das reichste Fünftel dagegen knapp 21 Prozent. Heute ist es nichts Besonderes, wenn die Hälfte des Monatseinkommens auf die Netto-Kaltmiete „draufgeht“.

Eine detaillierte Analyse zeigt zudem, dass es vor allem Menschen in größeren Städten sind, die einen besonders starken Anstieg ihrer Mietkosten erlebt haben. Heute gilt jeder siebte Haushalt in Städten durch die Miete als überlastet, da er mehr als 40 Prozent des monatlichen Einkommens dafür aufbringen muss. Das DIW Institut in Berlin zeigt in einer Studie, dass der Anstieg der Mieten das Armutsrisiko erhöht hat. Der Anteil der MieterInnen, die von Armut bedroht sind, hat sich seit 1991 fast verdoppelt, von 15 auf 29 Prozent. (Quelle: Zeit.de, 7.5.2021).

Dieser Effekt beweist, dass die dringende Empfehlung, sich für das Alter mindestens eine schuldenfreie Eigentumswohnung zum Selbstwohnen zu sichern, nach wie vor Gültigkeit hat. Mit den steigenden Kosten und mehr Sicherheiten für Baukredite wird es jedoch immer schwerer, ohne Eigenkapital zu Wohnungseigentum zu kommen. Tipp: schon früh beraten lassen. Wie sich Eigenkapital sammeln läßt. Aber natürlich helfen wir und unsere Kollegen von der Baufinanzierung gerne, wenn der kauf nun doch schneller gehen soll.