Das Statistische Bundesamt hat aktuelle Daten zur Entwicklung der Baupreise für Neubauten veröffentlicht. So sind die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im Februar 2021 um 3,1 % gegenüber Februar 2020 gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt,
waren die Preise im Vorjahresvergleich für November 2020 noch um 0,1 % gesunken.
Hier hatte sich vor allem die vom 1. Juli bis zum Jahresende 2020 befristete Mehrwertsteuersenkung ausgewirkt. Ohne die Mehrwertsteuersenkung hätten sich die Preise rein rechnerisch um 2,5 % im Jahresvergleich erhöht.

Im Vergleich zum November 2020 stiegen die Baupreise im Februar 2021 um 4,5 %, auch hier vor allem aufgrund des seit Jahresanfang wieder geltenden Mehrwertsteuersatzes von 19 %. Wäre der abgesenkte Steuersatz beibehalten
worden, hätte der Anstieg rein rechnerisch 1,9 % betragen (Quelle: Sprengnetter news).

Diese Werte spiegeln nicht nur die Entwicklung im Neubau wieder, sie geben auch Hinweise auf die Entwicklung von Modernisierungskosten. Die genannte kurzfristige Entwicklung ist zwar für die Kosten einzelner Projekte wenig aussagekräftig, in der mittelfristigen Betrachtung erhalten sie schon eine Relevanz: Der Trend der vergangenen Jahre hält an.

 

Deutlich wird dies in den aktuellen Baupreisindizes:

Ausgewählte Baupreisindizes in Deutschland (Basis 2015=100)

Die wichtigsten Baupreisindizes im Überblick:
•    Wohngebäude (Basisjahr 2015) => 120,8%
•    Instandhaltung von Wohngebäuden (Basisjahr 2015) => 121,2%

(Quelle der Datentexte: Sprengnetter)

Grob gesagt, sind damit zum Beispiel die Kosten für Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen von Wohngebäuden in rund 5 Jahren um ein Fünftel gestiegen, die Kosten für Neubauten kaum weniger. Das heißt, dass für die gleiche Leistung deutlich mehr bezahlt werden muss. Was vor fünf Jahren 100.000,- Euro gekostet hat, kostet jetzt 120.000,- Euro.

Die aktuellen Daten zeigen, dass sich der Trend derzeit weder abflacht noch umkehrt: Immobilien werden deutschlandweit immer teurer – und damit immer schwerer zu finanzieren.

Die Konsequenz ist einfach: Wer mit dem Erwerb einer Immobilie warten möchte, sollte sich überlegen, wieviel das Warten wert ist – egal ob es eine Bestandsimmobilie oder ein Neubau sein soll.